Aktuelle Veranstaltungen

Aktuelle Veranstaltungen im Masterstudium

Wintersemester 2023/24

sammelZELLE (Entwurf)

In Zeiten des globalen Umbruchs und der gesellschaftlichen Veränderungen stehen bisherigen Lebensstrukturen neue Formen des Zusammenlebens gegenüber. Das Bedürfnis nach Individu- alität und Selbstbestimmung, geht einher mit dem Wunsch nach Gemeinschaft. Individuelle Lebenskonzepte treffen aufeinander und bilden Zusammenschlüsse auch in neuen, unkonven- tionellen und alternativen Lebens- und Wohnformen.Die Zelle in der Biologie stellt die Basis jeglichen Lebens dar, die als kleinste Einheit und als unabhängig lebendes System existieren kann. Während die eine Zelle in der Natur vorkommt, ist die andere vom Menschen konstruiert. Die Zelle als architektonischer Begriff, hergeleitet von „cella“ (lat.) steht für Zelle, im Sinne eines kleinen Raumes. Eine Zelle kann für sich alleine oder auch im Verbund stehen.
In diesem Entwurf thematisieren wir das Spektrum von Zellen und ergänzen den Fundus des parallel angebotenen Seminars „zellSAMMLUNG“, in welchem sich die Teilnehmenden mit der Aufnahme, Bearbeitung und Sammlung und somit mit der Entwicklung eines persönlichen Arbeitskonzeptes beschäftigen.
Die Leidenschaft für ein einziges Thema kann dazu führen, dass man seine Umgebung und seine Umwelt förmlich ausblendet. Was passiert, wenn umfassendere Räume daraus entstehen? Zellen, in denen sich neue Welten eröffnen.
Resultierend daraus wird es in der Entwurfsbearbeitung „sammelZELLE“ eine Transformation und Übersetzung eines eigenen Themas in einen persönlichen Raum (Zelle) geben.
Die besondere Herausforderung besteht in der Umsetzung des eigenen Konzeptes in einen Raumkörper. Dabei wird jeder Raum für sich allein entwickelt und umgesetzt, zeitgleich steht dieser aber auch in Interaktion zur Nachbarschaft. Es entstehen Synergien, Affinitäten und Dy- namiken, welche die Gesamtform prägen und in dieser Verbindung zu einem Gesamtgefüge definieren.
Die individuelle Form steht nicht allein für sich, sondern in einem starken Wechselspiel zu seiner Nachbarschaft und bildet dadurch ein soziales (?) Miteinander.
Wie wollen wir zusammenleben? Wo beginnen die Grenzen des persönlichen Raumes? Wie lässt sich ein Gesamtgefüge gestalten? Wie lassen sich formale und soziale Aspekte in einem Raumgefüge zusammenführen?
Neben der eigenen Bearbeitung, ist die Erarbeitung in der Gruppe und im Gesamtkontext ein essentieller Bestandteil der Auseinandersetzung. Die entstehenden Arbeiten werden sowohl als einzelne und geschlossenes Gebilde ausgestellt, aber auch als Teil eines größeren Ganzen.
Durch einen finalen Schritt der Präsentation und der Zusammenführung wird ein Raumkomplex entstehen.
(Um eine räumliche Zusammenführung zu ermöglichen, werden in einer Version der Bearbei- tung die Einzelräume in einem einheitlichen Maßstab von 1:5 konzipiert und umgesetzt.)

zellSAMMLUNG (Seminar)

Das Sammeln, genauer gesagt: das Anhäufen, Sortieren, Kontextualisieren, neu Ordnen und wieder Zurückführen, ermöglicht, als Katalysator für das Generieren der eigenen Ideenwelt und Geisteshaltung, ein Beziehungsnetz zwischen Individuum und Außenwelt zu knüpfen.
Das Gewesene, Gewohnte zu untersuchen, zu ändern und zu reflektieren bringt Erkenntnisgewinn. Diese Erweiterung des Wissens kann man wiederum als Grundlage für die Erweiterung der Methoden und Möglichkeiten des eigenen Arbeitens nutzen. Aus diesem Grund werden wir uns im Seminar „zellSAMMLUNG“ mit dem Aufnehmen der Dinge und ihrem Befragen beschäftigen. Was ist an Orten an Bestand da, welches Wissen ist dem inne und was können wir durch die reflektierte Beschäftigung daraus ziehen?
Dies wird uns als Arbeitsgrundlage für neue Ideen dienen. Sie bilden damit das Material für die sich daraus entwickelnden Arbeiten und die Beschäftigung mit einer Zelle und dem verknüpften Entwurf sammelZELLE.
Anhand von Übungen und daraus entstehenden selbstbestimmten Sammelstudien außerhalb der Universität und unserer Atelierräume erarbeiten Sie sich Ihr persönliches Konvolut. Dabei reicht der Ort der Auseinandersetzung und Aufnahme vom öffentlichen und urbanen bis zum Naturraum. Aktuelle Fragestellungen nach Zellen
und Nutzraum und die Zusammenführung mit diesem sollen durch die Recherche zu etwas neu Gedachtem führen.
Das Gesammelte wird im Atelier mit Unterstützung von unterschiedlichen künstlerischen Praktiken erforscht und bearbeitet. Techniken und Verfahren, die Sie bereits aus dem Grundstudium kennen, wie z.B. diverse Zeichentechniken, Modellier-,
Abform- und Gussverfahren werden dabei angewandt und vertieft, wie auch im Entwurf weitergeführt.
Gleichzeitig werden in Gruppengesprächen und -präsentationen, sowie in Einzelbetreuungen verschiedene Methoden und Ansätze besprochen und aufgezeigt.
Durch Referate und Ausstellungsbesuche werden weitere Impulse für die eigene Arbeit gesetzt.
Somit wird in diesem Seminar das Sammeln, Bearbeiten und Sortieren als Quelle für die Auseinandersetzung genutzt, sich einen eigenen Themenschwerpunkt aufzubauen, der in Verbindung zum Entwurf „sammelZELLE“ steht und dort eine räumliche Übersetzung in eine Zelle finden wird.

Sommersemester 2023

Das Erkunden eines Ortes ist eine der wesentlichen Grundlagen einer Orientierung und Verarbeitung im architektonischen und städtebaulichen Zusammenhang. „verorten" bildet den Erkundungs-, Aneignungs- und Beschäftigungsprozess ab.
Die Seminarveranstaltung thematisiert hierzu die Skizze und die Zeichnung. Jede/r Student*in hat hierbei, nach einer Einführung und zum Teil erneuten Heranführung an Grundlagen der Zeichnung, die Aufgabe sich mit einem selbstgewählten Ort intensiv auseinanderzusetzen. Dies führt uns zum Namen der Veranstaltung: „verorten“.
Eine besondere Orientierung erfährt das Seminar darin, dass wir uns mit der Linie als Zeichen- und Ausdrucksmittel auseinandersetzen werden. Daher auch der Untertitel: LINEAE LOCI. Die lineare Architekturzeichnung ist, wie wir feststellen, für viele immer wieder eine Herausforderung. Oftmals sehen wir entwerfende, zeichnende Architekt*innen, die im Denkprozess die Zeichnung als Werkzeug und Hilfsmittel anwenden und wie sie dabei linear, oder anders gesagt, mit der Linie zeichnen und denken.
Ergänzend werden wir Gäste aus unterschiedlichen Bereichen einladen, die ihre Arbeits-und Herangehensweise an die Zeichnung aufzeigen und in Diskurs mit den Studierenden treten werden. Wir sehen immer wieder zeichnende Mitglieder unserer Fakultät, von denen wir zu unserem Seminar auch einige zu einem Vortrag einladen möchten. Auch sind Gäste vorgesehen, die sich allegmeiner mit der Thematik der Verorung befassen.
Für das Seminar versprechen wir uns in der Vielfältigkeit der Themen sowie der zeichnerischen Arbeit unserer Gäste, verschiedene Konzepte der Raumerfassung zu vereinen. Es wird eine intensive Auseinandersetzung mit dem Blick auf Orte und ihre Übersetzung in das Lineare angestrebt. Mit einer Exkursion nach Prag wird das gemeinsame Sehen und Arbeiten erkundet, diskutiert und vertieft.

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