Forschung
Forschungsfeld 01:
Kunst und Architektur/art and architecture
Die Grundlage von Architektur war bis vor wenigen Jahren, aufgrund von ökonomischen Aspekten sei es in ästhetischer bzw. in planerischer und fertigender Hinsicht, die Verwendung möglichst vieler, gleicher Teile. Durch die starke Zunahme computerbasierter Planung entwickeln sich zunehmend Architekturen, die in ihrer Gestalt wesentlich komplexer sind und von einfachen geometrischen Grundformen abweichen. Oftmals sind Naturformen oder frei entwickelte, abstrakte, bzw. abstrahierte Formen Ausgangspunkt für neue Architekturen. Durch die Zunahme dieser Formentwicklung bekommt insbesondere die bildhauerische Kompetenz in der Architektur eine zunehmende Relevanz in der Klärung des Entwurfs. Überspitzt gesagt, könnte man sagen, wir gehen auf ein Zeitalter der Architektur zu, in dem die Architektur zunehmend zur bildhauerischen Disziplin wird. Architektur wird in ihrem freien Formanspruch so aufwendig und komplex wie die bildhauerische, einem Prototypen entsprechende Einzelform.
Die Bildhauerei hat von jeher die Aufgabengebiete Naturstudium und Formübersetzung thematisiert. Hierbei ist das bildhauerische Wissen, das Komposition, Verlauf von Form, Abstraktion von Form, Ponderation, technische plastische, wie auch bildhauerische Verfahren und deren Auswirkungen auf die Formgenerierung, etc. thematisiert, unerlässlich.
Das IDG hat durch die Besetzungen der künstlerisch-wissenschaftlichen Mitarbeiter die Profilierung des Instituts zugunsten der bildhauerischen Vertiefungen untermauert und beabsichtigt aus der Ausgangsthematik das Forschungsfeld „Kunst und Architektur“ (art and architecture) fortzuentwickeln, bei dem der Austausch und das Ineinanderwirken der Disziplinen Bildhauerei (bei der im gesamten Prozess oftmals die Einzelform erstellt wurde) und Architektur untersucht wird.
Forschungsfeld 02:
Der den Menschen umgebende Raum
(in Arbeit)
Das IDG ist im Begriff den umgebenden Raum des Menschen, zunehmend in verschiedenen Lehrveranstaltungen vom Menschen selbst aus zu denken. Das bedeutet, dass die bisherige, eher infolge der bautechnischen Bedingungen bedingte Umgebung des Menschen hinterfragt und relativiert wird, da es erforderlich erscheint, gemäß den dringenden ökologischen Notwendigkeiten sowie neuen (digitalen) Planungs- und Fertigungsprozessen von Architektur, die Frage nach der umgebenden Form neu zu stellen.
Hierbei ist besonders die Frage der Generierung der Formen relevant, wenn man in diesen Formüberlegungen direkt von der menschlichen Form, sowie der Erfüllung menschlicher Bedürfnisse ausgeht. Insbesondere in künstlerischen Herangehensweisen die ihre Anfänge in den 60iger Jahren haben, gibt es Ausgangspunkte fortzuentwickeln, die den Menschen als handelnden, raumrelativierenden Ausgangspunkt definieren. Aber auch der durch den Innenraum des Automobils geprägte Raum, könnte in seiner Umfasstheit des Menschen zu maßgebenden Aussichten und Fertigungsprozessen für die Architektur führen.
Forschungsfeld 03:
Gründung und Aufarbeitung eines Archivs für künstlerische Gestaltungslehren in Kooperation mit der GKG e.V.
Die Fächergruppe der Künstlerischen Gestaltungslehren hat sich in den letzten Jahren mit dem Ziel die Anforderungen an Lehre und „Forschung“ dieser Fächer zu befragen und zu aktualisieren in der „Gesellschaft für Künstlerische Gestaltungslehren e.V.“ zu einer Austausch- und Informationsvereinigung, der mittlerweile durch die beteiligten Mitgliedschaften ca. 20 bundesweite Hochschulen angehören, zusammengefunden.
Auf der Basis der Schenkung des gesamten Hintergrund- und Arbeits-Materials der Publikation: „Gestaltungslehren in der Architektenausbildung“ der Autorin Frau Dr. Petra Liebl-Osborne (derzeit noch) an Frau Prof. Sybil Kohl, das die Geschichte der acht großen technischen, westdeutschen Universitäten in Bezug auf die „Gestaltungslehren in der Architektenausbildung“ untersucht, ist in Kooperation mit der GKG e.V. (die ihren Sitz an der Universität Stuttgart hat) beabsichtigt, ein „Archiv für künstlerische Gestaltungslehren“, als Basis für Forschungen zu dieser Fächergruppe zu gründen und aufzubauen und durch die Schenkung des Materials an die Universität Stuttgart das Archiv an die Universität Stuttgart anzugliedern.
Ergänzend hierzu sammelt das IDG die Publikationen aller beteiligten Universitäten, Hochschulen und Akademien, da auch diese in das Archiv integriert werden.
siehe auch:
GKG e.V.
Gesellschaft für künstlerische Gestaltungslehren e.V.